Stuttgart 21: Kosten steigen aktuell weiter an – Vor drei Jahren machte Bahnchef Rüdiger Grube folgende Rechnung auf: 4,769 Milliarden Euro, mehr dürfe der neue Bahnhof Stuttgart 21 nicht kosten.
Drei Jahre später muss der Bahnchef nunmehr wohl einräumen, dass das Projekt mindestens eine Milliarde Euro mehr kosten wird, als ursprünglich erwartet. Aus Bahnkreisen soll bekannt geworden sein, dass das Projekt Stuttgart 21 jetzt mindestens 6 Milliarden Euro kosten wird.
Stuttgart 21: Bahn bleibt wohl alleine auf zusätzlichen Kosten sitzen
Sowohl der Bund, das Land Baden-Württemberg als auch die Stadt Stuttgart weigern sich indes sich an den zusätzlichen Kosten für Stuttgart 21 zu beteiligen. Experten stellen sich mittlerweile die Frage, ob nicht am Ende die Bahn selbst das Projekt doch noch aufgeben könnte.
So gibt es in dem Finanzierungsvertrag einer Art Klausel, die besagt, dass bei einer Überschreitung der Mehrkosten, die für einen Risikofonds in Höhe von 450 Millionen eingeplant sind, eine Verhandlung zwischen der Bahn AG dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart stattfinden müsse, um die Aufteilung der Zusatzkosten zu besprechen.
Am heutigen Mittwoch soll nunmehr zu diesem Tagesordnungspunkt der Aufsichtsrat der Bahn AG tagen. Allein für diesen einen Tagesordnungspunkt sind zwei Stunden Diskussionszeit angesetzt.
Deutsche Bahn: Wie fest sitzt Bahnchef Grube im Sattel?
Interessant ist, dass die Mehrkosten diesmal nicht von den Gegnern des Projekts an die Presse lanciert wurden, sondern aus Bahnkreisen selbst. Dies könnten erste Anläufe dafür sein, dass der Stuhl vom Bahnchef Grube wackelt.
Sollte es gar eine Art versteckte Rebellion geben, mit dem Ziel den Bahnchef abzusetzen, um das Projekt dann doch noch stoppen zu können? Während ein gebautes Stuttgart 21 rund 6 Milliarden Euro nach neuester Schätzung kosten würde, würde ein Baustopp mit nur drei Milliarden Euro zu Buche schlagen. Weiterlesen: Deutsche Bahn: Erneute Ticket-Preiserhöhung ab 2013! Die Bahn könnte dies als innerbetriebliche Abschreibung bei den Steuern geltend machen. Insofern stellt sich die Frage, ob nicht ein Ausstieg aus dem Projekt die sinnvollste Alternative wäre?