Erneut legen im Februar umfassende Streiks die Flughäfen in Deutschland lahm. Einer der betroffenen Flughäfen ist der Flughafen Hamburg Fuhlsbüttel.
Nachdem die Gewerkschaft Verdi insgesamt die Streiks für vier Tage ausgesetzt hatte, erhöht sie nun erneut den Druck auf die Arbeitgeber. Seit Beginn der Frühschicht streikt erneut das private Sicherheitspersonal. Passagiere müssen teilweise stundenlang auf eine Abfertigung warten. Die Folge ist, dass zahlreiche Flüge entweder verspätet oder überhaupt nicht abheben können.
Bereits am Mittwochmorgen wurden von 181 Flügen 110 gestrichen. Auch 22 geplante Landungen wurden gestrichen. Die Flüge wurden jeweils auf umliegende Flughäfen umgeleitet. Wie eine Sprecherin des Flughafens Hamburg mitteilt, sei die Lage an diesem Mittwoch schlimmer als beim letzten Mal.
Gewerkschaften fordern 14,50 Euro Stundenlohn
Die Gewerkschaft Verdi fordert für das private Sicherheitspersonal eine Gehaltserhöhung, die einen Stundenlohn von 14,50 Euro vorsieht. Die Arbeitgeber haben bisher 12,75 Euro und im nächsten Jahr 13,50 Euro pro Stunde angeboten. Die Gewerkschaft hat das Angebot der Arbeitgeber bisher abgelehnt.
Am heutigen Mittwoch wollen Beschäftigte des privaten Sicherheitspersonals der Flughäfen Frankfurt, Berlin, Hamburg und von Flughäfen aus Nordrhein-Westfalen in Potsdam beim Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) im Rahmen der 5. Luftsicherheitstage eine Protestveranstaltung vor dem Kongresshotel veranstalten.
Nicht nur die Arbeitgeber fühlen sich von der Gewerkschaft an der Nase herumgeführt, sondern mittlerweile auch zunehmend die Fluggäste. In Hamburg wurden bereits in der Nacht das Rote Kreuz und die Feuerwehr mit der Versorgung der Reisenden mit Proviant und Getränken betraut.
Flughafen-Streik: Reisende erlitten Kreislaufkollaps
Einige der Fluggäste klagten über Kreislaufprobleme und mussten medizinisch behandelt werden. Ob und wann eine Annäherung zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften möglich ist, lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht absehen. Fest steht jedoch, dass immer weniger Reisende Verständnis für das Verhalten der Gewerkschaft und der Streikenden aufbringen.
Dies gilt umso mehr, als dass eine Annäherung bis auf einen Euro Differenz zum Wunsch der Gewerkschaft mit den Arbeitgebern möglich wäre. Sollte das Angebot der Arbeitgeber nunmehr noch einmal um 0,30 Euro pro Stunde nach oben geschraubt werden, dürfte eine Einigung möglich sein. Da jedoch zunehmend Gewerkschaft und Arbeitgeberseite die Konfrontation suchen, dürften sich weitere Streikmaßnahmen so bereits im Vorfeld ankündigen. Flugreisen von Hamburg aus dürften daher zumindest in den nächsten Tagen nur schwer kalkulierbar sein. Grafik: (c) cc/dierk schaefer
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