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GDL Bahnstreik: DB-Ersatzfahrplan gilt bis Sonntag
Deutsche Bahn kritisiert GDL-Streik im Mai 2015: Ersatzfahrplan wegen Bahnstreik im DB-Personenverkehr bis Sonntag veröffentlicht, Lokführer der S-Bahn Berlin aktuell verstärkt im Einsatz – Der derzeit meistgehasste Mensch in Deutschland dürfte wohl der Vorsitzende der Lokführer-Gewerkschaft GDL, Claus Weselsky, sein.
Den jüngsten Vorschlag der Bahn, den früheren Ministerpräsidenten von Brandenburg, Matthias Platzeck, als Vermittler einzuschalten, bezeichnete Weselsky als “PR-Gag“. Die Lokführer-Gewerkschaft will das Angebot in Ruhe prüfen, sobald es schriftlich vorliegt.
Die Bahn legte am Mittwoch ein Angebot vor, das eine unabhängige dritte Person als Vermittler vorsieht. Bahnchef Rüdiger Grube schlug hierfür den früheren brandenburgischen Ministerpräsidenten Platzeck als Vermittler vor.
Aktueller Bahnstreik: Weselsky will Vermittlungsvorschlag in Ruhe prüfen
Gleichzeitig teilte er gegenüber der Presse mit, dass im Falle einer Ablehnung des Vermittlers durch die GDL diese eine eigene unabhängige Person vorschlagen könne.
Als Bedingung machte der Bahnchef jedoch, dass bei Annahme des Vorschlages der Streik umgehend ausgesetzt werden müsse.
Der Vorsitzende der Lokführer-Gewerkschaft teilte daraufhin mit: “Niemand sollte davon ausgehen, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund eines PR-Gags des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn die Streikaktionen beenden.“
Deutsche Bahn: Lokführer schieben zahlreiche Überstunden vor sich her
Während bei den Bahn-Kunden die Akzeptanz für die Streikaktionen nahezu gegen Null sinkt, dürfte sich der Vorsitzende der GDL der Zustimmung der Lokführer sicher sein. Anders als zahlreiche andere Gewerkschaftsbosse kämpft Weselsky für die Interessen der Lokführer wie kein anderer.
Insbesondere die Tatsache, dass diese zahlreiche Überstunden vor sich her schieben und die Bahn insofern die Ausbildung weiterer Lokführer in der Vergangenheit versäumt hat, rechtfertigt die Forderung der Gewerkschaft der Lokführer in jedem Falle, unabhängig der Frage der Verhandlung für andere Berufsgruppen der Bahn und der Gehaltsfrage.
Dass der Streik der Bevölkerung wehtut, ist das eine, die Tatsache, dass die Politik gegen die Sparten-Gewerkschaft GDL publik macht, das andere.
Politik sieht Umfrageergebnisse, Weselsky die Interessen der Lokführer
Denn die Politik sieht aktuell die Stimmung der Bevölkerung, die sich gegen die Gewerkschaft richtet und schielt einzig und allein auf die Umfrageergebnisse der jeweils eigenen politischen Partei.
So unbeliebt der Vorsitzende der Lokführer-Gewerkschaft in der Bevölkerung derzeit auch sein mag, er kämpft ausnahmslos für die Interessen seiner Klientel und lässt sich dabei auch nicht durch Dritte wie andere Gewerkschaftsbosse „einlullen“.
Insofern ist Claus Weselsky zumindest für die Lokführer so etwas wie ein “David gegen Goliath“, sprich er kämpft mit seiner kleinen Gewerkschaft gegen nahezu die gesamte Bevölkerung und das politische Establishment. Letztlich können die Lokführer froh sein jemanden wie Weselsky an der Spitze ihrer Gewerkschaft zu wissen. Unbeugsam, teilweise in der Sache stur, aber für die Interessen der betreffenden Arbeitnehmer kämpfend, so lässt sich Claus Weselsky charakterisieren.